Sie bezeichnet sich selbst als schweigende Genießerin. Schon früh schärfte sie ihren besonderen Blick für Aktfotografie und ebnete sich den Weg als professionelle Erotik-Fotografin bis ins Penthouse Magazin. Ihre Bilder sind Kunstwerke, entstanden in einer Atmosphäre des absoluten Vertrauens zwischen Kamera und Kunden. Als Exhibitionistin in Highheels geboren, erwartet Euch bei Amanda Focus ein Fotoshooting der besonderen Art. Doch was macht das „Besondere“ eigentlich aus? Wie weit geht sie, wo sind ihre Grenzen? Ein Blick hinter die Kulissen…
1. Wie hast du die erotische Fotografie für dich entdeckt?
Ich bin mit der Fotografie groß geworden. Mein älterer Bruder hatte in seinem Fotostudio diese schönen, selbstentwickelten Akt-Bilder mit Wäscheklammern an ein Seil zum Trocknen aufgehängt. Diese faszinierten mich. Vermutlich wurde schon damals meine Bisexualität geprägt. Ich mochte seine Bilder. Ich schaute sie mit immer wieder heimlich an. Doch nicht nur die Aktfotos erregten mich. Manchmal waren es Bilder von Händen oder Füßen. Erst Jahre später verstand ich es. Erotik muss nicht zwangsläufig Nacktheit darstellen. Es kann auch ein Foto von den Lippen sein; für mich sind Lippen das Werkzeug der Sinnlichkeit. Also so gesehen waren Bilder und Erotik schon immer da gewesen; seit ich mich erinnern kann. Möglicherweise gehe ich deswegen so offen mit diesem Thema um. Für mich ist es mein Leben.
2. Du hast das Motto „Manchmal ist privat nicht exklusiv genug!“ – Was unterscheidet dich von anderen Fotografen der erotischen Lifestyle-Szene?
Meine Persönlichkeit. Diese ist nicht austauschbar. Eine Kamera, ein Studio ist austauschbar. Ich bin es nicht. Damit meine ich meine Erfahrungen, meine Vorkenntnisse, mein Auge. All das, was Amanda Focus ausmacht. Ich bin einmalig 🙂
3. Deine Bilder sind sehr ästhetisch, aber auch zum Teil sehr intim. Wie gelingt es dir eine Situation, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Menschen vor deiner Kamera wirklich „fallen lassen können“?
Das Fallenlassen ist das „A“ und „O“!
Die beste Ausrüstung, die teuerste Kamera bringen nichts, wenn der Kunde sich unwohl fühlt. Eine entspannte Atmosphäre steht somit für mich an der ersten Stelle. Dazu zählt unter anderem das Vertrauen. Mein Fotoshooting besteht deswegen nicht nur aus dem „Knipsen“. Sondern aus einer ausführlichen Shooting-Planung. Der Kunde steht im Focus. Wir kommunizieren und bauen gegenseitig Vertrauen auf. Es ist eine behutsame Herangehensweise. Der Kunde darf mir alles erzählen. Alle seine intimen Wünsche. Ob wir alles umsetzen können, ist eine andere Frage. Doch bei mir kann er so sein, wie er wirklich ist.
4. Durch deine Bilder habe ich für mich persönlich eine völlig neue Variante von „dick pics“ kennengelernt – hocherotisch, aber ästhetisch, wenn nicht sogar künstlerisch umgesetzt. Legst du selbst bei den „Vorbereitungen“ Hand an oder wie kommt „er“ in Stimmung?
Hier sind wir teilweise bei der vorhergehenden Frage. Was wir alle wissen: der Penis hat seinen eigenen Kopf! Erzwingen kann man nichts! Also steht hier auf der ersten Stelle: Vertrauen.
Und so schließt sich der Kreis: Damit das Shooting klappt, muss mir der Kunde vertrauen um sich auch vor der Kamera auch „fallen lassen zu können“. Deswegen hier wieder: ausführliche Shooting-Planung! Je mehr ich über den Kunden weiß, desto besser kann ich auf ihn eingehen. Dann weiß ich genau, was ihn „kickt“ und kann das gezielt in das Shooting einbauen. Bei manchen ist das ein bestimmtes Outfit, bei anderen ein Gespräch, was die Rute steif werden lässt. Und noch etwas wiederhole ich immer wieder beim Vorgespräch: Jungs! Ihr könnt euch vor meiner Kamera sowas von einen von der Palme wedeln! Es ist erwünscht! Tut all das, was euch gut tut! Und trotzdem fragen sehr viele nach: „darf ich das wirklich? Stört es dich nicht?“. Ich hatte einen Kunden, der erzählte mir, dass er bereits bei einer anderen Fotografin nachgefragt hat, ober sie von ihm Bilder beim „Abspritzen“ macht. Sie war zwar einverstanden, aber er sollte „in ein Taschentuch kommen“. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Wo bleibt da die Wertschätzung?
Was ich bei der Besprechung ebenfalls erwähne: „Hand anlegen“ müssen die Männer allerdings selbst. Ich muss gestehen, dass mich der Anblick einer purpurroten Eichel nicht gerade kalt lässt. Würde ich dann noch selbst daran spielen, wäre meine Konzentration weg und das Shooting zu Ende. Es ist sowieso schon erregend genug, den Männern bei „an sich selbst spielen“ zuzusehen. Und zwar so, dass ich das Shooting jedes Mal mit nassem Höschen beende.
5. Glaubst du, dass sich Menschen in intimen erotischen Momenten lieber von einer Frau als von einem Mann ablichten lassen?
Wenn ich mich nach den Aussagen meiner Kundschaft orientiere, dann ist es definitiv so. Gerade Paare fühlen sich viel wohler, wenn eine Frau hinter der Kamera steht. Das liegt vermutlich an der weiblichen Intuition. Aber auch Männer gehen davon aus, dass eine Frau eher das Auge dafür hat, wie sie einen Mann am vorteilhaftesten ablichtet.
6. Was ist das skurrilste, was dir bei einem Shooting passiert ist?
Oh, da gab es schon einiges. Nadel durch die Eichel, Ameisen am Penis. DBSM-Nachtshooting in der Öffentlichkeit. Ein Paar mit dem genialsten Dirty Talk was ich je gehört habe.
7. Du stehst auch manchmal selbst als Erotik-Modell vor der Kamera. Gibst du deinen Kunden Tipps beim Shooting, zum Beispiel zu Körperhaltung oder Gesichtsausdruck?
Oh ja. Ich kann mich sehr gut in meine Kunden hineinversetzen. Meine Anweisungen sind somit verständlicher und mein Gegenüber kann die Pose viel besser verstehen und umsetzen.
8. Du trägst bei Shootings je nach Absprache selbst erotische Kleidung – persönlicher Kick oder besondere Herausforderung (zum Beispiel Shooten in Highheels)?
Ich wurde als Exhibitionistin in Highheels geboren. Also verstehe ich die Frage nicht (lach).
9. Wirst du bei deinen Shootings auch mal selber „heiß“?
Amanda Focus genießt und schweigt.
10. Wenn ich ein Shooting bei dir buche – wie hoch ist circa der Zeitaufwand bzw was muss ich (minimum) preislich einkalkulieren?
Mein Angebot setzt sich zusammen aus: der Vorbesprechung/Beratung/Planung sowie dem Fotoshooting selbst. Das wird je nach Zeitaufwand berechnet. Das kann sehr individuell sein. Minimum muss ein Kunde bei mir in seine Fotos ab 300,00 Euro investieren.
Amanda Fokus